Seit 1994 über 800 Changemanager ausgebildet

Anfang der 90er Jahre war bei CONTRAIN die Zeit reif für ein damals innovatives Qualifizierungsprogramm zum „Prozessbegleiter“. Die Initiatoren Dieter Rösner und Herbert Namokel waren selbst aktiv als Moderatoren in vielfältigen Veränderungsprozessen und wandten schon damals viele Methoden und Techniken an, die weit über die klassische Moderation hinausgingen. Die Unternehmen hatten großen Bedarf  bei der Unterstützung von Veränderungsprozessen, aber kaum Mitarbeiter und noch weniger Führungskräfte, die das notwendige Change-Knowhow mitbrachten. Und es gab damals wenig Bewusstsein für die Dynamik, die tiefgreifende Veränderungen in Organisationen auslösen. Die Controller und die Techniker hatten das Wort, wenn es um Reorganisation, Fusion oder Entflechtung ging. Die Frage wie man die Menschen mitnimmt, die von den Veränderungen betroffen waren, stellte sich oft nicht.

Zu dieser Zeit gab es auf dem Markt kaum Qualifizierungsangebote in dieser Richtung und so lag es nahe ein Curriculum zu stricken, dass Fachleute und Führungskräfte in die Lage versetzt, professionell mit Veränderungsprozessen umzugehen, den „Prozessbegleiter“, so wie wir ihn damals nannten. An Veränderungsmanagement interessierte oder auch persönlich Betroffene sollten das nötige Knowhow aus einer Hand bekommen und nicht mehr suchen müssen, um da etwas Psychologie, dort etwas Organisationstheorie und an wieder anderer Stelle Werkzeuge der Teamentwicklung zu finden.

1994 war es dann so weit! Mit sechs Teilnehmern aus drei verschiedenen Unternehmen startete die erste Prozessbegleiterausbildung. Trainer waren Herbert Namokel und Dieter Rösner. Sie arbeiteten mit der Gruppe immer im Doppelpack und hatten streckenweise Mühe, ihre systemische Sicht auf Veränderungen in Organisationen verständlich zu machen. Die Erkenntnis über die Komplexität dieser Prozesse war ein echter Gewinn für die Teilnehmer, flößte aber auch Respekt ein vor diesen anspruchsvollen Aufgaben.
Es erfüllt uns heute mit Stolz, dass einige der Teilnehmer eine steile Karriere gemacht haben und wir wissen aus den Rückmeldungen, dass diese Ausbildung zum Prozessbegleiter ihnen wichtige Werkzeuge und Erfahrungen für ihren beruflichen  Werdegang vermittelt hat.

In den zurückliegenden 20 Jahren hat sich diese Ausbildung einen festen Platz im Weiterbildungsmarkt erobert. Viele Unternehmen aber auch Nonprofit-Organisationen sind zu Stammkunden geworden und entsenden immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Teil des dauerhaften Erfolgs ist sicherlich auch die kontinuierliche Anpassung des Curriculums an  die Bedürfnisse der Organisationen und an die fortschreitenden Erkenntnisse aus Theorie und Praxis des Changemanagement. Vor einigen Jahren wurde das erste Curriculum komplett überarbeitet und gestrafft. Das alte Modell der verschiedenen Rollen eines Prozessbegleiters hatte ausgedient. Die Kenntnisse für die Rollen „Moderator“ und „Projektmanager“ brachten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen inzwischen mit. Die Rollen „Teamentwickler“,“ Organisationsentwickler“ und „Coach“ blieben inhaltlich erhalten, wurden aber in einen größeren Zusammenhang gestellt und die Themen Architektur und Design von Veränderungsprozessen und die Rolle des Changemanagers bekamen mehr Raum. Außerdem wurde das Curriculum auf Wunsch  einiger international tätiger Kunden von CONTRAIN auch in Englisch angeboten und es gab viele modifizierte Varianten für hausinterne Gruppen. Heute liegt die Verantwortung für das CONTRAIN Colleg Prozessbegleitung und Veränderungsmanagement längst in den Händen der nächsten Generation bei Heike Fischer, Seniorpartnerin bei CONTRAIN.

An dieser Stelle ist es uns ein Anliege, den vielen Kunden und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu danken für die vielen Anregungen und Impulse, die diese Ausbildung immer wieder bereichert und belebt haben. Diese wertvollen Beiträge sind nicht nur während der Qualifizierungsmaßnahmen gekommen, sondern weit darüber hinaus. Viele ehemalige Teilnehmer treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch und tragen immer wieder wichtige Erfahrungen aber auch interessante Fragen an uns bei CONTRAIN heran.

In der Rückschau fragen wir uns selbst und unsere Ehemaligen nach den Erfolgsfaktoren und bekommen folgende Antworten:
-    Das Trainermodell mit einer durchgehenden Begleitung und wechselnden Spezialisten zu jedem Modul bringt sowohl Erfahrungsbreite als auch inhaltlichen Tiefgang, kombiniert mit Kontinuität.
-    Die langjährige praktische Erfahrung der Trainer als Berater in unterschiedlichsten Organisationen stellt den nötigen Praxisbezug her.
-    Die Mischung der Teilnehmer aus verschiedenen Branchen aber auch aus der kommunalen Verwaltung und Nonprofit-Organisationen weitet den Blick und eröffnet ungewohnte Perspektiven.
-    Eine kleine Gruppe und immer zwei Trainer, da kommen alle zu ihrem Recht.
-    Der Raum für kollegialen Austausch und die Arbeit an Fällen aus der eigenen Praxis der Teilnehmer macht das Gelernte sofort anwendbar.
-    Die Balance zwischen Theorie und Praxis stimmt.
-    Die Chance mit den Trainern gemeinsam einen Blick in deren Praxis zu werfen und bei einer Maßnahme innerhalb eines Veränderungsprojekts dabei zu sein, von der Planung bis zur Evaluation, das ist Praxis pur.
-    Der Ansatz mit vielen unterschiedlichen Methoden aus verschiedenen Disziplinen des Changemanagement zu arbeiten, erhöht die Wahrscheinlichkeit das richtige Werkzeug für ein spezifisches Projekt zur Verfügung zu haben.
Das alles sind Aussagen von ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des CONTRAIN Collegs Prozessbegleitung und Veränderungsmanagement.

Herbert Namokel